Darum geht's:
Bishop, Leo und Hudson waren als Kinder unzertrennlich. Ein Streit zwischen Leo und Hudson hat dazu geführt, dass Leo ans andere Ende des Landes gezogen ist. Bishop bezeichnet beide als seine allerbesten Freunde und fühlt sich unersättlich, dass er sich mit beiden eine Beziehung vorstellen könnte. Der Barkeeper Riot schleppt Bishop zu einem One Night Stand ab und bringt ihm das Prinzip der Poyamorie nahe. Pötzlich machen Bishops Gefühle für Leo und Hudson Sinn und auch für Riot ist noch Platz.
So fand ich's:
Für gleich vier Personen gibt es kein Beziehungskonzept, an dem man sich orientieren könnte. Selbst der Begriff Polyamorie erklärt nicht, wie eine Beziehung zwischen ihnen funktionieren könnte. Zumal Leo und Hudson nicht mal miteinander reden, Bishop schon ewig für die beiden schwärmt, aber immer beschwichtigend zwischen den Stühlen sitzt und Riot der Einzige der Vier ist, der bisher praktische Erfahrungen mit dem Thema Polyamorie gemacht hat. Doch Riot ist ruhelos und zieht normalerweise nach einpaar Monaten weiter in die nächste Stadt. Es ist offensichtlich, dass es viel von allen Vieren abverlangt, bis sie sich zusammen eine wie auch immer geartete Beziehung erarbeiten können. Und dieser Prozess wird nachvollziehbar, mit-fühlbar und trotz der ungewöhnlichen Konstellation sehr bodenständig und realistisch erzählt.
Auch wenn alle vier Männer ihre Perspektive beisteuern dürfen, war doch für mich der niedliche Bishop der Dreh- und Angelpunkt und der Protagonist. Er hat Gefühle für alle drei und ist im Grunde der Auslöser dafür, dass die drei anderen Männer sich auch miteinander befassen und überlegen, ob und wie sie den Kontakt miteinander gestalten wollen.
Dass das ein Prozess ist, den man nicht schnell hinter sich bringen kann, ist klar. Zum Glück gibt es Riot, der schon Erfahrungen mit polyamoren Beziehungen hat und auch sonst ein sehr empathischer und ein weiser Mensch ist. Leo und Hudson verhalten sich dafür manchmal kindisch und bockig und obwohl ich ihre Beweggründe schon verstehen konnte, fand ich es dringend an der Zeit, dass sie ihre Differenzen beilegen. Im Laufe der Erzählung entstehen Beziehungen zwischen allen vier Männern, die individuell sind und sich frei entwickeln dürfen. So sieht man auch verschiedene Facetten aller Beteiligten und ich konnte gut nachvollziehen, wieso jeder die jeweils anderen drei so mag. Es blieb trotz der Vierer-Konstellation alles glaubwürdig und echt.
Es gibt viel Geplänkel, es wird gelacht und geflirtet, und reihum heißer Sex zelebriert. Allerdings wird im Buch die Zeit erzählt, in der sich ihre Beziehungen entwickeln und da passt es auch perfekt, dass sich nicht alle vier miteinander im Bett wälzen, sondern einige Begegnungen zu zwei langsam ihre Beziehungen stärken. Für Menschen, die ihre Romance eher sexfrei bevorzugen, ist dieses Buch eher nichts. Mir hat die lockere Erzählweise gefallen, denn auch die ernsteren Aspekte werden gewürdigt, aber die Erzählung bleibt leicht und positiv.
Dass die emotionale Entwicklung, wie sie hier im Buch beschrieben wird, ein seltener Fall innerhalb einer sowieso schon seltenen Konstellation ist, hat mich nicht gestört. Liebe entsteht eben da wo sie hin fällt und wenn ich nachvollziehen kann, was die Beteiligten bewegt, habe ich auch - oder gerade deswegen - großes Lesevergnügen an nicht alltäglichen Geschichten. Denn ich habe nicht nur eine Liebesgeschichte bekommen, sondern gleich vier.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Rocket Science / Rocket Science
Bishop and the Bartender (Bonusszene von Rocket Science)
Nerdlet Tops (Bonusszene von Rocket Science)
Four Letter Word / Four Letter Word
By The Numbers /
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar
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Titel: Four Letter Word
Original-Titel: Four Letter Word
Autor/in: K. M. Neuhold
Übersetzer/in: Jay Celar
ISBN / ASIN: B0949C2NC3
Sprache: Deutsch
Genre: Gay Romance
Serie: Love Logic #2
Verlag: Cursed
Erscheinungsjahr: 2021
Medium: eBook
Seitenzahl: 374
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite