Darum geht’s:
Im Main wird die Leiche eines Teenagers gefunden. Das Mädchen wurde offensichtlich über Jahre gequält und keiner scheint sie zu kennen oder zu vermissen. Die Ermittlungen verlaufen ergebnislos. Dafür weiß die TV-Moderatorin Hanna Herzmann einiges mehr. Sie will in ihrer Sendung über das berichten, was sie erfahren hat, doch noch während der Recherchen wird sie überfallen und schwer verletzt. Und Pia trifft auf einem Klassentreffen ihre alte Schulfreundin Emma wieder, die sich kurz darauf hilfesuchend an sie wendet.
So fand ich’s:
Bodenstein & Kirchhoffs sechster Fall
Lange Zeit scheint es so, als würden wir Handlungsstränge verfolgen, die ziemlich unabhängig von einander verlaufen. Wir beobachten Hanna, Emma und Pia, wie sie nach und nach an Informationen kommen, die sie aber nicht interpretieren und zu einem Gesamtbild zusammenfügen können. Obwohl ich als Leser auch noch andere Personen beobachten kann, bin ich nicht ganz dahinter gekommen, wie das alles zusammenhängt. Ein ungutes Gefühl hat man recht schnell, genauso wie man bald merkt, das es hier um das Grundthema Kindesmissbrauch geht. Doch wie weit verzweigt die Seilschaften sind, über welchen Zeitraum die Täter ihre grausamen Verbrechen ungesehen verüben konnten, welches Ausmaß das Ganze hat, das erfährt man erst Stück für Stück.
So steigert sich ein anfangs routiniert erzählter Krimi in der zweiten Hälfte zu einem hochbrisanten Drama, das einen mitnimmt. Das Thema erschüttert, ganz besonders weil Nele Neuhaus einen in viele Köpfe schauen lässt und wir die Sichtweisen von Tätern, Opfern und Ermittlern kennenlernen. Und so gerne man auch vieles aus dem Buch als Fantasie und erfundene Handlung abtun möchte, wird wohl leider ein Fall gschildert, wie er in der Realität jederzeit möglich ist.
Mehr dazu:
Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
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