Darum geht's:
Jede Region hat ihre Sagen und Mythen über Dämonen und böse Geister, die sich nicht alle bis heute im Volksmund lebendig gehalten haben. Um diese Wesen, denen man ausgeliefert ist und deren Launen man sich beugen muss, dreht sich diese Anthologie. Besonders, aber nicht nur während der Erntezeit war es wichtig, diese mythischen Gestalten wohlwollend zu stimmen, ihnen Opfer zu bringen und damit eine reichliche Ernte zu begünstigen. Und natürlich gab es auch immer wieder Menschen, die aus Neugier oder Übermut Grenzen überschritten, die so verzweifelt waren, dass sie keine Rücksicht mehr nehmen konnten oder die ganz einfach die Aufmerksamkeit dieser Wesen erregten. Wie das ausgehen könnte, erfahren wir in 19 abwechslungsreichen Varianten.
So fand ich's:
Ich hatte diese Anthologie sowieso schon ins Auge gefasst, als ich mitbekam, dass die beiden Damen von KeJas Blogbuch eine Leserunde zu dieser Anthologie ausgerufen hatten. Außerdem gefiel mir noch zusätzlich, dass der gesamte Erlös dieses Buches in Projekte des Bundes für Umwelt und Naturschutz zum Erhalt der Wildbienen geht. Gute Unterhaltung, eine Leserunde und noch dazu etwas Gutes tun? Da konnte ich nicht widerstehen. Das Thema Horror-Kurzgeschichten passt außerdem wunderbar in die Jahreszeit. Es ist inzwischen früh genug dunkel, dass die richtige Atmosphäre für diese unheimlichen Geschichten entsteht.
Meine Leseeindrücke zu den einzelnen Geschichten habe ich hier in diesem Blogbeitrag zusammengetragen.
Ganz ungewöhnlich fand ich, dass sogar Gedichte als Beiträge mit dabei waren. Die einzelnen Geschichten widmeten sich verschiedenen gruseligen Mythen und führten uns quer durch den deutschsprachigen Raum. Manche Beiträge waren sehr spannend, bei anderen hab ich mich gegruselt, wieder andere haben mich mit ihrer mystischen Atmosphäre eingefangen. Es gab hochmoderne Geschichten und andere, die auch vor 100 oder 150 Jahren hätten spielen können. Die eine Story hat mir ausgezeichnet gefallen, die andere weniger, aber bei so einer bunten Mischung ist eben für jede(n) etwas dabei und niemandem gefällt alles gleich gut.
Zu jeder Geschichte gab es eine wunderbare Illustration, die alle wunderbar passten und die natürlich besonders den Print zu einer Augenweide machten.
Ein paar dieser gruseligen Häppchen haben mir so gut gefallen, dass ich mehr von den Autorinnen bzw. Autoren lesen will. Es fällt mir nicht leicht, einen Favoriten herauszupicken, denn es waren so viele von gleichmäßig guter Qualität dabei. Aber für mich persönlich war dann doch "Luis" von Constanze Scheib der Beitrag, der mich am meisten emotional gepackt hat.
Insgesamt ist diese Anthologie sehr gelungen, was das interessante Grundthema angeht, das in verschiedensten Geschichten wunderbar umgesetzt und durch schöne Illustrationen auch optisch zu Leckerbissen wurde.
Mehr dazu:
Weitere Meinungen zum Buch:
Lese-Welle
KeJas Blogbuch (ein Kunstwerk - schaut Euch diese Rezension an!)
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Titel: Erntenacht: Dunkle Folklore
Herausgeber: Bruno E. Thyke
ISBN / ASIN: B07YDQBKQG
Sprache: Deutsch
Genre: Horror-Anthologie
Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsjahr: 2019
Medium: eBook
Seitenzahl: 308
Autor/innen:
Bruno E. Thyke
Elea Brandt
Wolfgang Lamar
Ben Lesser
Loki Feilon
Nora Bendzko
Benjamin Spang
Katrin Ils
Karin Jacob
Constanze Scheib
Nina C. Hasse
Thomas Williams
André Milewski
Stefan Barth
Stefanie Fahlteich
Claus R. Kullak
Ich kann dir nur zustimmen! Ich will auch nochmal einzelne Autor:innen genauer erstöbern und ich freue mich, dass ein Großteil davon sich nochmals zusammenschließen will *-* Ich hoffe wieder was Düsteres, denn ich finde den grandiosen Mix an Zeiten, Legenden und Gedichten sowie Geschichten wundervoll!
Unsere Rezension erscheint am 24.11. und ich habe dich schonmal frech verlinkt (=
Mukkelige Grüße!
Ich wusste noch gar nicht, dass es weitere Pläne für die Anthologie-AutorInnen gibt. Das freut mich! In den letzten 1 oder 2 Jahren bin ich ein richtiger Freund von Anthologien geworden. Ob nun gruselig oder witzig oder ganz was anderes – ich freu mich drauf!
LG Gabi
Nina ließ diese Info mal irgendwo fallen und ich bin gespannt, was kreiert wird (=
Ich halte Ausschau ;-)
Aawww du hast auch hier “Kunstwerk” geschrieben, hachz duuuu <3
Hallo Gabi!
Ich werde dich auch mal gleich bei mir verlinken. Danke dir für die Verlinkung hier! :-*
Deinen Beitrag finde ich sehr gelungen. Und irgendwie sind alle wohl nur begeistert von der Anthologie, zumindest was ich da so lese. Klar, die ein oder andere Geschichte ist bei einer Anthologie immer dabei die einem mal weniger gefällt, aber im großen und ganzen sind es doch Leseempfehlungen. :)
Luis fand ich auch sehr gut. Und ja, du hast recht, diese Geschichte konnte mich auch emotional sehr stark abholen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Diana
Hallo Diana,
das ist das Schöne an Anthologien, dass sich wirklich für jeden was findet, das einen ganz besonders anspricht. Da nehme ich auch gerne Geschichten in Kauf, die ich nur so la la finde. Das gibt den Autoren die Freiheit, auch mal ein bisschen was experimentelles zu veröffentlichen und sich mal mehr zu trauen und das gefällt mir sowieso sehr gut.
LG Gabi
Du sprichst mir aus der Seele. :D