Mord in Babelsberg von Susanne Goga – Leo Wechsler #4

Darum geht's:

Im Hof ihres Wohnhauses entdeckt man die Leiche einer Frau. Ihr wurde mit einer roten Glasscherbe in den Hals gestochen. Leo Wechsler wird der Fall übertragen und er erkennt mit Entsetzen, dass er die Tote gekannt hat, denn es handelt sich um seine frühere Geliebte, die er allerdings schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Diese Verbindung behält er für sich, damit man ihn nicht von diesem Fall entbindet - er will persönlich den Mord an Marlen aufklären. Noch bevor er entscheidende Erkenntnisse gewonnen hat, geschieht ein zweiter Mord - ebenfalls mit einer roten Glasscherbe.

So fand ich's:

Im Laufe der fünf Jahre, die die ersten vier Bände dieser Reihe schon umfassen, hat sich einiges geändert. Sowohl, was die Ermittlungsmethoden angeht, die Tatortsicherung oder den geplanten Einsatz eines "Mordautos" durch die Mordkommission, als auch in Leo Wechslers Privatleben. Aus dem Witwer mit zwei Kindern, der sich von seiner grummeligen Schwester den Haushalt führen lässt, wurde ein in zweiter Ehe glücklich verheirateter Mann. Mit seiner Clara führt er eine liebevolle Beziehung auf Augenhöhe, was sich in vielen Kleinigkeiten zeigt und was mir ausgesprochen gut gefällt.

Diesmal ist der Mordfall, den er bearbeiten muss, sehr persönlich. Das belastet Leo und verhindert, dass er mit seiner Frau oder seinen Kollegen offen reden kann, denn man ermittelt nicht in Fällen, in denen man befangen ist. Da er das trotzdem tun will, muss er bestimmte Dinge verschweigen. Als ein zweiter Mord, der auf sehr ähnliche Weise begangen wurde, dazukommt, und wichtige Leute aus Politik und Film verwickelt werden, wird dieser Fall noch heikler.

Doch Leo ist ein erfahrener Ermittler. Es macht großen Spaß, ihn bei seinen Recherchen und Verhören zu begleiten, denn man kann immer gut nachvollziehen, was er tut und wieso. Er stellt sich geschickt an und hat dabei auch die menschliche Seite immer im Blick. Ganz nebenbei bekommt man das tägliche Leben im Berlin der 1920er Jahre in vielen Facetten zu sehen und fühlt sich in die Zeit mitten hineinversetzt. Die Kriminalermittlungen bleiben realistisch, denn meistens gibt es keine wilden Verfolgungsjagden und Schießereien durch Supercops, sondern solide Ermittlungen und Teamarbeit. Das wirkt aber überhaupt nicht langweilig, denn der Einblick in das Leben einiger Menschen, ihre Schicksale, Träume und Katastrophen sind spannend genug.

Bisher konnten mich alle vier Bände mit Leo Wechsler voll und ganz überzeugen und diese Reihe historischer Krimis aus der Zeit zwischen den Weltkriegen hat sich in die Riege meiner Lieblingsreihen geschlichen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band mit Leo Wechsler.

Mehr dazu:

Weitere Meinungen zum Buch:
(wird ergänzt)

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:
Leo Berlin
Tod in Blau
Die Tote von Charlottenburg
Mord in Babelsberg
Es geschah in Schöneberg
Nachts am Askanischen Platz
Der Ballhausmörder (erscheint am 21.02.2020)

 

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Titel: Mord in Babelsberg
Autor/in: Susanne Goga
ISBN / ASIN:
978-3-423-21486-5 
Sprache:
Deutsch
Genre: historischer Krimi
Serie: Leo Wechsler #4
Verlag:
dtv
Erscheinungsjahr:
2014
Medium:
Taschenbuch
Seitenzahl: 320
Klappentext- und Bildquelle sowie Buchdetails: Verlagsseite

 

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