Die Aktion “Top Ten Thursday” wird auf dem Blog Weltenwanderer betreut. Für jeden Donnerstag wird ein Thema festgelegt, zu dem man 10 Bücher auflisten sollte. Nachdem der TTT letzte Woche wegen Aleshanees Bloggeburtstag ausgefallen ist (Herzlichen Glückwunsch zu 10 Jahren Weltenwanderer!), ist diese Woche eine Aufgabe dran, die etwas mehr Überlegung erfordert hat. Dass ich mit Trilogien nicht weit komme, habe ich mich gleich gedacht und die Aufgabe sofort auf Reihen, die mich enttäuscht haben, ausgeweitet.
Und hier ist meine Top Ten:
Reihe “Der letzte Polizist” von Ben H. Winters
Den ersten Band fand ich richtig klasse. Hier ist meine Rezension zu finden. Leider wurden die beiden Folgebände “Countdown City” und “World of Trouble” nicht ins Deutsche übersetzt. Mir selbst macht es nicht viel aus, die beiden anderen Bücher auf englisch zu lesen, aber wie kann ich dafür eine Empfehlung aussprechen, wenn ich weiß, dass ich damit vielen Leuten den Mund wässrig mache, sie die nicht übersetzten Bücher aber nicht oder wenigstens nicht mit entspanntem Lesevergnügen lesen können? Ärgerlich!
Die Smoky Barret Reihe von Cody McFadyen
Die ersten Bücher der Reihe habe ich richtig geliebt. Nur Smokys Angeberei und das Sammeln von Superlativen ging mir irgendwann auf die Nerven (das schlimmste Schicksal, das tollste Team, die fähigsten Mitarbeiter, den loyalsten Mann, den genialsten Gegenspieler usw.), aber blutig-spannend waren die Bücher auf jeden Fall. Wer Spaß an brutalen Verbrechen, interessanten Figuren und spannender Handlung hat, dem kann ich die ersten 4 Bände sehr wohl empfehlen.
Meine Rezensionen:
Die Blutlinie (Band 1)
Der Todeskünstler (Band 2)
Das Böse in uns (Band 3)
Ausgelöscht (Band 4)
Die Stille vor dem Tod (Band 5)
Lesung zu “Die Stille vor dem Tod” in Würzburg
Mit Band 5 ging es in der Reihe steil (quasi schon senkrecht) bergab. Bei der Lesung in Würzburg erzählte der Autor etwas über seine Pläne, seine Gedanken und wie es mit der Serie weitergehen sollte. Von den Ankündigungen trat dann überhaupt nichts ein, sondern es gab 7 Jahre Stille. Und vor wenigen Monaten ist der Autor verstorben und lässt uns mit einem Buch zurück, das ungefähr tausend lose Fäden und ratlose LeserInnen zurücklässt. Und das nun wohl für immer.
Die Monkeewrench Reihe von P. J. Tracy
Ich liebe diese Reihe sehr. Und alle Bücher haben mir bisher richtig gut gefallen. Leider hat der Verlag aufgehört, die Bücher weiter zu übersetzen. Im englischsprachigen Original gibt es noch drei weitere Bände, die man als Nur-Deutsch-LeserIn leider nicht genießen kann. Hmpf.
Spiel unter Freunden
Der Köder
Mortifer
Memento
Sieh mir beim Sterben zu
Todesnähe
Cold Kill – nichts ist je vergessen
Nothing Stays Buried
The Guilty Dead
Ice Cold Heart
Die Alex Cross Reihe von James Patterson
Diese Reihe habe ich vor vielen Jahren im Urlaub entdeckt und mochte sie ganz gern. Locker flockig geschrieben und spannend, das passte als perfekte Urlaubslektüre. Nach Band 6 (von insgesamt 31 auf englisch und davon 20 auf deutsch) habe ich die Reihe dann aufgegeben.
Denn mir ist das Gutmenschentum von Alex Cross in Laufe der Zeit ein bisschen zuviel geworden. Er ist so einseitig gut und wird höchstens mal von edler Wut heimgesucht. Mir fehlten die schlechten Eigenschaften, die Laster, einfach mal was Negatives, das einen Menschen interessant macht. Wer von alkoholkranken, abgestürzten Ermittlern die Nase voll hat, dem sei Alex Cross wärmstens empfohlen. Das bedeutet natürlich nicht, dass bei ihm alles glatt läuft. Im Gegenteil, er wird von einem Schicksalsschlag nach dem anderen heimgesucht. Und das wurde mir irgendwann einfach zu viel.
Die Cut & Run Reihe von Abigail Roux und Madeleine Urban
Mit dem Band 1 dieser Reihe bin ich (per Zufall) ins Gay Romance Genre eingestiegen, als ich auf der Suche nach einem Krimi auf englisch war, um mein Schulenglisch aufzupolieren. Deshalb habe ich eine sentimentale Verbindung zu dieser Reihe.
Die ersten 5 Bände fand ich grandios, diese wurden auch ins Deutsche übersetzt. Leider sind die inzwischen nicht mehr zu kaufen, vielleicht noch als gebrauchtes Print. Nach Band 5 hat eine der beiden Autorinnen die Mit-Autorin gekickt, hat den Verlag gewechselt und an den folgenden vier Bänden ihre psychischen Störungen genauso ausgelebt wie an anderen AutorInnen und der Leserschaft (mit merkwürdigen Schlammschlachten). So nahm die Serie selbst und das ganze Drumherum ein ziemlich unrühmliches Ende.
Die Titel aller Bände, auf deutsch wie auf englisch:
Cut & Run (Band 1)
Sticks & Stones (Band 2)
Fish & Chips (Band 3)
Divide & Conquer (Band 4)
Armed & Dangerous (Band 5)
Stars & Stipes (Band 6)
Touch & Geaux (Band 7)
Ball & Chain (Band 8)
Crash & Burn (Band 9)
Die Captive Prince Reihe von C. S. Pacat (deutsche Ausgabe)
An dieser Reihe habe ich absolut nichts zu meckern und als es hieß, sie wird ins Deutsche übersetzt, nachdem ich sie auf englisch gelesen hatte, hab ich mich sehr gefreut. Es waren drei wunderschöne Cover zu sehen und der erste Band bekam auch eines dieser Cover. Band 2 gab es dann nur noch als eBook und der dritte Band fiel gleich ganz unter den Tisch. Soweit ich weiß gab es dann Proteste aus der Leserschaft, der Verlag hat gerade noch so die Kurve gekratzt und einen Sammelband mit allen drei Büchern als Print veröffentlicht. Damit kann man wenigstens alle drei Bücher auf deutsch lesen, aber das ganze hin und her, vor und zurück, eBook oder Print oder gar nicht, haben mich ziemlich geärgert und mir die Leselust verdorben.
Die Valerie Weymann Reihe von Alex Berg / Jens Kubo
Ich fand Band 1 Machtlos und Band 2 “Die Marionette” richtig toll und fieberte dem dritten Band entgegen. Doch der kam nicht. Auf der Homepage der Autorin: Stille. Mein regelmäßiges googeln ergab: nichts. Bis ich irgendwann nach einer Ewigkeit eine Information der Autorin entdeckte, dass es diesen dritten Band schon lange gab. Zwar beim gleichen Verlag, aber unter dem Autorennamen “Jens Kubo”, mit anderen Namen für die Protagonisten und ohne, dass man eine Verbindung zu den beiden Vorgängerbänden erkennen konnte. Diesen Schachzug verstehe ich bis heute nicht und obwohl ich den dritten Band “Gefährliche Saat” lesenswert fand, hat mir dieses merkwürdige Versteckspiel die Lust an dieser Reihe (die bisher nur diese drei Bände hat) so ziemlich verdorben.
Inspektor Norcott Reihe von Jürgen Albers
Das schriftstellerische Debüt von Jürgen Albers fand ich gelungen, denn man merkte, dass er für seinen historischen Krimi “Crossroads” viel recherchiert und den Zeitgeist in die Krimistory während des 2. Weltkrieges gut eingebaut hat. Der zweite Band “Erased” war eine Enttäuschung. Ich hatte so einiges zu kritisieren und es blieb der Eindruck zurück, dass das Buch auf die Schnelle aus dem Boden gestampft wurde, nicht (sorgfältig) lektoriert und mit einigen Handlungslöchern veröffentlicht wurde. Das war 2019 und seitdem wird der nächste Inspektor-Norcott-Roman immer wieder beworben, man kennt Titel, Cover und einen kleinen Appetizer auf der Autorenhomepage, doch vom Buch ist leider genauso wenig in Sicht wie von der ebenfalls angekündigten Kurzgeschichtensammlung zur Reihe. Wenn man das Marketing für Bücher schon beginnt, wenn die Fertigstellung noch Jahre (oder vielleicht sogar eine Ewigkeit) auf sich warten lässt, ist das sehr enttäuschend.
Die Berger & Blom Reihe von Arne Dahl
Wenn ein seriöser Literaturwissenschaftler Krimis schreibt, dann sollte da etwas ganz spezielles herauskommen. Aber wie im Sprichwort “Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen” fand ich den ersten Band “Sieben minus eins” in der ersten Hälfte schrecklich und in der zweiten Hälfte dann richtig gut. Als es beim zweiten Band “Sechs mal zwei” wieder nur Andeutungen, Unklarheiten, nebulös verschwurbelte Handlungsfetzen gab, die mich völlig im Dunkeln ließen bis weit über die Hälfte des Buches, da habe ich dann eingesehen, dass diese Reihe ZU literaturwissenschaftlich ;-) für mich ist.
Die Mordgruppe Reihe von Ursula Poznanski
Ursula Poznanski ist ein bekannter Name im Krimigenre. Und als sie die Serie “Mordgruppe” neu ins Leben gerufen hat, war das für mich die Gelegenheit, mit einzusteigen. Band 1 “Stille blutet” begann mit einem Paukenschlag und dann fiel die Spannung deutlich ab. Der rote Faden fehlte. Am Ende war das für mich ein durchschnittliches Buch, aber bei einem Reihenstart bin ich vorsichtig damit, die Reihe gleich aufzugeben. Oft braucht es einen weiteren Band, bis die Figuren sich gefunden haben oder man selbst sich dort wohl fühlt. Band 2 “Böses Licht” bestätigte leider meine Kritikpunkte und ich denke, ich werde diese Reihe fallenlassen.
Selbst eine Autorin, die im Krimigenre schon lange unterwegs ist, kann eine Reihe schreiben, die enttäuscht. Da bleibt nur, sich selbst ein Bild zu machen und manchmal eben auch, enttäuscht aufzugeben.
Guten Morgen Gabi :)
Kennen tue ich von deinen Reihen nur “Die Prinzen” von C.S. Pacat, die ich auf deutsch gelesen habe und die mir richtig gefallen hatte. Von dem ganzen drumherum hatte ich nichts mitbekommen, ich bin erst viel später auf die Reihe aufmerksam geworden.
Lieben Gruß
Andrea
<a href=”https://buecher-seiten-zu-anderen-welten.blogspot.com/2023/09/top-ten-thursday-trilogien-die-am-ende.html”>Meine Reihenflops</a>
Hallöchen Gabi,
die meisten deiner Reihen kenne ich nicht bzw. sagen mir die Buch-/Reihentitel überhaupt nichts. Bei den Autorennamen ist es dann schon eher anders. Da kommen mir einige bekannt vor, aber die jeweiligen Reihen habe ich nicht gelesen.
Ich kann bisher von Glück sprechen, dass ich noch keine Reihe auf Deutsch begonnen habe, die dann nicht bis zum Ende hin übersetzt wurde. Wenn ich so ein Gefühl hatte, dann hab ich lieber direkt zur englischen Ausgabe gegriffen. Aber wie du es beim ersten Buch erwähnt hast, ist es wirklich ärgerlich.
Deine Hintergrundinformationen über den einen oder anderen Autoren find’ ich imposant. Ich bin da nicht so hinterher.
Ich wusste gar nicht, dass die Reihe von James Patterson so extrem lang ist. Und wenn dann der Hauptprota so weichgespült, ohne Ecken und Kanten, ist, wäre mir das auch irgendwann auf den Keks gegangen.
Enttäuschende Buchreihen | Top Ten Thursday №61
Cheerio
RoXXie
Schönen guten Morgen!
Interessant, dass ich von deinen Reihen keine einzige kennt – aber andererseits hab ich mir schon gedacht, dass viele verschiedene Reihen zutage treten werden, weil das Problem einfach immer wieder groß um sich greift.
Weniger dass die Autorin nicht weiterschreiben sondern tatsächlich oft die fehlende weitere Übersetzung. Das ist wirklich schade!
Von Ursula Poznanski hab ich die andere Krimireihe gelesen, die mit “Fünf” anfing, glaub ich. Aber die hatte mir eh nicht so rundum gefallen, deshalb hab ich ihre neue gar nicht mehr angefangen.
Wenn Autoren nicht weiterschreiben ist es natürlich auch ärgerlich … grade z. B. Game of Thrones, den letzten Band hätte ich schon noch gerne gelesen. Aber wenn es nicht geht, die Ideen ausbleiben oder hier der Autor wahrscheinlich einfach nicht mehr in seine komplexe Geschichte reinfindet… da kann man die künstlerische Kreativität halt nicht erzwingen. Doof aber ist halt leider so.
Ah und von Cody McFadyen fällt mir grade ein, hatte ich vor vielen Jahren auch mal 2-3 Bände von dieser Reihe gelesen,aber die reizt mich auch nicht mehr so wirklich ;)
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo, das ist kein guter Donnerstag für mich. Ich stelle Lücken fest. Der letzte Polizist habe ich gelesen, ich wusste nicht, dass es dazu mehr gibt. Ebenso bei P.J. Trave. Da müsste man mal and second Chancen schreiben. Liebe Grüße Petra
Servus!
Man merkt, dass du oft und viel Reihen liest! Ich schätze, dass einem das aber auch oft auffällt, dass da zB nicht weiter übersetzt oder geschrieben wird, wenn man das entsprechende Buch wirklich “beobachtet”, sprich wenn man wartet. Sporadischen Lesern wird das dann vermutlich wohl viel weniger auffallen…
Liebe Grüße
Ascari
Ahoi Gabi,
von deinen Reihen kenne ich tatsächlich keine; selbst von Potznanski habe ich bisher noch nichts gelesen xD
Wenn du magst, <a href=”https://oceanlove–r.blogspot.com/2023/09/top-ten-thursday-42.html”>hier</a> mein Beitrag :)
Liebe Grüße
Ronja von <a href=”https://oceanlove–r.blogspot.com”>oceanloveR</a>